Bei Radreisen Marken oder die Marche zu durchqueren, entfaltet einen besonderen Reiz. Anders, als beispielsweise die Toskana, Ligurien oder auch die Emilia-Romagna, handelt es sich hier nicht um eine der touristischen Highlight-Regionen. Wer möchte, spricht von einem Geheimtipp, bei dem es noch eine Menge zu erkunden gibt und noch nicht alle Wege abgefahren wurden. Zu finden sind die Marken zwischen der Adria und dem Apennin auf der Ostseite des Gebirges. Nördlich geht es in die Emilia-Romagna und nach San Marino, im Süden finden sich bereits die Abruzzen. Zu kombinieren wären die Marken sowohl mit der Emilia-Romagna als auch mit der Toskana und einem Abstecher nach Rom. Möglichkeiten gibt es viele und nach und nach werden Radreisen zusammengestellt und angeboten.
Radreisen Marken führen immer wieder auch in die großen Städte der Region. Wer möchte, nimmt eine Dreiteilung vor, sowohl mit der Küstenebene der Adria als auch mit dem hügeligen Hinterland und schließlich dem gebirgigen Apennin mit der Grenze zu Umbrien. Bis zu 2.476 Meter geht es hoch, wobei der Monte Vettore nicht für Radlerinnen und Radler geeignet ist.
Zu den bekanntesten Städten der Region Marken zählt beispielsweise Ancona. Etwas mehr als 100.000 Menschen leben in dieser Hafenstadt direkt an der Adria. Schon im vierten Jahrhundert vor Christus lebten hier griechische Kolonisten und in römischer Zeit war der Hafen als schnelle Verbindung nach Dalmatien von Bedeutung. Sehenswert in Ancona ist unter anderem das Lazzaretto aus dem 18. Jahrhundert aber auch der alte Dom und der Trajansbogen. Zudem existieren eine ganze Reihe an bedeutenden gotischen Bauten in Ancona.
Touristisch geht es in Pesaro zu. Der wuselige Ort ist ebenfalls durch die Adria geprägt und begeistert mit einem Dom, der schon in frühchristlicher Epoche begonnen wurde und im Innenraum spätrömische Mosaike auf einer Fläche von mehr als 600 m² zeigt. Interessant ist aber auch die Villa Ruggieri aus dem Jugendstil mit einer Piazza, auf der eine riesige vergoldete Kugel als Kunstobjekt zu schweben scheint.
Auch zu nennen ist Fano mit seinen mittelalterlichen Bauten und einem altrömischen Stadttor – mit rund 60.000 Einwohnern ebenfalls eine der größeren Städte.
Zuletzt darf auch Ascoli bzw. Ascoli Piceno nicht unerwähnt bleiben. In der Stadt wurden viele Filme gedreht und vor allem das Jugendstilcafé „Caffè Meletti“ ist bekannt. Römische Brücken existieren hier ebenfalls und als kulinarisch Spezialität gelten die mit Fleisch gefüllten, panierten und frittierten Oliven, die „Olive all’ascolana“.
Radreisen in den Marken sind natürlich nicht nur wegen der Städte empfehlenswert, sondern bieten auch viel Landschaft und Natur sowie sehenswerte kleinere Orte. Da ist zum Beispiel der Stand „Due Sorello“ (Zwei Schwestern) mit zwei großen Felsen im Ort Sirolo, da ist aber auch der Naturpark rund um den Monte San Bartolo mit wenig Tourismus und dafür umso schöneren Ausblicken über die Adria.
Ein Naturspektakel bieten die Frasassi-Höhlen, die zu den bekanntesten Höhlen von Italien zählen und sich im Apennin befinden. Zu sehen sind naturgemäß zahlreiche Stalagtiten und Stalagmiten und natürlich wird auf die unverzichtbare dramatische Beleuchtung geachtet, um die teils bizarren Formationen besser zur Geltung zu bringen.
Zuletzt sollte die kleine Stadt Jesi erwähnt werden, die nicht weit von Ancona entfernt liegt. Der Ort wurde von den Umbrern gegründet und von Etruskern und Römern eingenommen. Hier wurde der Deutsche Kaiser Friedrich II. im Jahr 1194 geboren und in frühen Jahren wirkten hier vor allem die Staufer, später der Kirchenstaat. Sehenswert ist vor allem die Historische Stadtmauer aber auch der alte Marktplatz.