Radreisen in Friaul-Julisch Venetien führen durch eine autonome Region mit einer spannenden Geschichte. Da sind zunächst einmal die Sprachen. Neben dem omnipräsenten Italienisch wird oftmals auch Furlanisch oder Slowenisch gesprochen. Der Großteil der Region ist das Friaul rund um Udine mit seinen Ausläufern in Richtung Kärnten und Slowenien. Da Gaius Julius Caesar einen Ort namens Forum Iulii (das heutige Cividale del Friuli) zur Handelsstadt erhob, trägt die Region den Namen und auch das „julisch“ bezieht sich auf den römischen Feldherrn. Historisch gehörte diese Region von Italien lange Zeit zur Habsburger Monarchie und damit zu Österreich.
Wenn auf Radreisen Friaul-Julisch Venetien auf dem Programm steht, lassen sich auf einen Schlag sehr unterschiedliche Landschaften erkunden. Geographisch kennzeichnend sind die Karstflächen mit ihren herausragenden Ausblicken aber auch die Küste der Adria und die ausgedehnten Weinanbaugebiete. Los geht es in Trieste und damit der Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien. Hier leben mehr als 200.000 Menschen, direkt an der Adria und unweit der Grenze zu Slowenien. Vor allem die Piazza dell‘Unita d‘Italia, die direkt ans Meer anschließt, ist sehenswert und punktet mit vielen Palazzi. Natürlich lohnt sich in Trieste auch die Altstadt und allerorten begegnet man Spuren der Österreicher.
Von hier geht es weiter zur Villa Opicina mit ihrem spektakulären Blick über die gesamte Region und das Meer und zum botanischen Garten Carsiana sowie über die Grenze nach Slowenien, wo Gorizia alias Görz eine Station der Radreise darstellt. Durch das Tal des Isonzo steht eine Rundfahrt auf dem Programm und allerorten gedeihen Weinreben. Die Region nennt sich übrigens Collio, was auch auf den Etiketten des köstlichen Rebensaftes auftaucht und auch die folgende Etappe steht im Zeichen des Weines mit dem malerischen Cividale als Ziel. Wenn man so will, befindet sich hier die Wiege von Friaul-Julisch Venetien und so handelt es sich um eine uralte und sehenswerte Stadt. Selbiges gilt auch für Udine, neben Trieste die zweite Großstadt der Region. Wer sich für Architektur interessiert, entdeckt allerorten bereits den Einfluss von Venedig und der dortigen Baumeister früherer Epochen. Weitere Stationen auf Radreisen in Friaul-Julisch Venetien sind Aquileia mit seinen vielen Spuren des frühen Christentums sowie die Lagunenstadt Grado und natürlich darf auch das berühmte Schloss in Duino nicht fehlen, in dem der Dichter Rainer Maria Rilke einige Zeit verbrachte und mit den „Duineser Elegien“ ein literarische Denkmal setzte. Der Abschluss dieser Radtour ist die Busfahrt ins nah gelegene Triest, wo sich der Kreis schließt.
Alternativ sind Friaul-Julisch Venetien Radreisen auch als Sternradreisen möglich. Der perfekte Ausgangspunkt liegt natürlich am Meer, genauer gesagt in den Lagunen von Lignano. Geradelt wird entlang des Flusses Tagliamento und zu Orten wie Bibione oder Terzo Bacino. Das Tolle daran ist die tägliche Rückkehr an die Adria und somit die Möglichkeit, jeden Tag mit einer Erfrischung im Meerwasser zu beenden.
Wer auf dem Alpe Adria Radweg unterwegs ist, unternimmt nur auf dem letzten Teilstück Radreisen in Friaul-Julisch Venetien. Startpunkt ist auf Wunsch Salzburg oder es wird erst in Villach in Kärnten eingestiegen, das bereits auf der Südseite der Alpen liegt. Von Villach geht es über Tarvis und Venzone schnurstracks in Richtung Süden, wobei auch hier Udine und Aquileia auf dem Programm stehen und es natürlich auch nach Grado und schließlich – wie sollte es anders sein – nach Trieste geht.