Radreisen in der Emilia-Romagna sind automatisch auch Genussreisen. Die norditalienische Region ist bereits seit dem achten Jahrhundert in dieser Form definiert und nimmt auf oströmischen Besitz der Langobarden Bezug, während das Wort „Emilia“ eine Römerstraße meint und hier die uralten Herzogtümer von Parma und Modena zusammenkommen. Beide Städte sind bis heute die wichtigsten Orte, wobei auch Bologna und Ferrara sowie Ravenna und Rimini Erwähnung verdienen. Wer bei Radreisen Emilia-Romagna und die umgebenden Regionen besucht, darf sich auf erstklassige Wege und ereignisreiche Radtouren freuen.
Von Italien sprechen, ohne die herausragende mediterrane Küche zu erwähnen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Radreisen in der Emilia-Romagna tragen dem in Form eigens zusammengestellter Genussreisen Rechnung. Die einzelnen Stationen und Orte scheinen einem perfekten Rezept zu folgen und ergeben am Ende eine herrliche Radtour von Bologna bis nach Parma.
Bologna ist der Ausgangspunkt und wer unweigerlich an Spaghetti Bolognese denkt, liegt nicht ganz falsch. Doch aufgepasst: das echte Ragù alla bolognese wird in seiner Herkunftsregion vor allem mit Eiernudeln wie Tagliatelle serviert. Bologna hat natürlich noch deutlich mehr zu bieten und ist eine knapp 400.000 Einwohner große Stadt, die auf eine Gründung der Etrusker zurückgeht. Sehenswert sind vor allem die zwei übrig gebliebenen Geschlechtertürme, von denen der Torre degli Asinelli aus dem Jahr 1100 stolze 94,5 Meter hoch ist. Ebenfalls zu erwähnen ist die Piazza Maggiore und auch die vielen Arkaden mit dem längsten Arkadengang der Welt stehen sinnbildlich für eine rundum spannende Stadt.
Trotzdem geht es auf Radreisen in der Emilia-Romagna weiter und zwar nach kurzer Busfahrt in Richtung Modena. Auch hier handelt es sich um eine Großstadt mit einem romanischen Dom, der in Kombination mit der umgebenden Piazza Grande zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Als Wahrzeichen der Stadt gilt ein Glockenturm, der Torre Ghirlandia mit Wurzeln im zwölften Jahrhundert.
Hinter Modena geht es mit dem Bus in die Höhe in Richtung Canossa, an dessen berühmter Burgruine die Fahrrad-Fahrt in Richtung Reggio Emilia beginnt. Der Ort gilt als die Wiege des berühmten Parmesankäses, des Parmigiano Reggiano, dessen Herstellung natürlich besichtigt werden kann. Nach einem Abstecher ins Don Camillo und Peppone- Museum am Original-Drehort geht es – kombiniert mit einer Busfahrt – nach Cremona.
Cremona ist für sein Violinenmuseum bekannt und kurz hinter der Stadt geht es auf dem Verdi-Radweg musikalisch weiter. In Busetto wurde der Komponist geboren, Zielort der Etappe ist jedoch Salsomaggiore Therme mit seinen Art Déco- Fassaden, was sich perfekt für eine kleine Rundreise zum Castell‘Arcquatro eignet. Zuletzt steht Parma auf dem Programm und unterstreicht nicht zuletzt mit dem bedeutenden Dom, dem Palazzo und der Zitadelle, dass es sich um eine ehemalige Hauptstadt eines Herzogtums handelt.
Wer auf Radreisen Emilia-Romagna, Venedig sowie die Toskana und auch noch die Adria kombinieren möchte, kann dies auf der Fahrradtour von Venedig nach Florenz tun. In Venedig bzw. Mestre geht es los und natürlich wird die Lagunenstadt ausgiebig gewürdigt und besichtigt. Die Reise führt schnurstracks nach Süden, zunächst in das kleine Fischerstädtchen Chioggia mit ausgedehntem Adria-Sandstrand. Auch danach bleibt das Meer der Begleiter, wobei es erst an Etsch und Po und dann nach Comacchio sowie nach Ravenna geht. Die weiteren Stationen dieser spannenden Radreise sind Brisighella am Rande der Emilia-Romagna und schließlich geht es mit dem Zug über den Apennin und von Borgo San Lorenzo nach Florenz.