Radreisen Bourgogne-Franche-Comté – das klingt für deutsche Ohren ein wenig lang und steht für eine erst 2016 entstandene französische Region. Die Bourgogne ist schlichtweg Burgund, das mit Franche-Comté und somit der Freigrafschaft bzw. dem östlichen Teil Burgunds zusammengeschlossen wurde. Diese „Hardfacts“ geraten jedoch angesichts der zauberhaften Landschaften, der vielen Weinberge und altehrwürdigen Bauten schnell in den Hintergrund, denn Radreisen Bourgogne-Franche-Comté sind auf ganzer Linie ein Genuss.
Wer im Norden der Bourgogne bzw. Burgunds unterwegs ist, entdeckt eine uralte Kulturlandschaft im Herzen Frankreichs. Über den Fluss Yonne lassen sich Rad- und Schiffsreisen miteinander verbinden und natürlich spielt auch der regionale Wein (auf Wunsch) allabendlich eine Rolle. Gestartet wird in Auxerre, das nur rund 170 Kilometer von Paris entfernt liegt. Der Ort ist seit der Antike bekannt und seit dem dritten Jahrhundert Bischofssitz. Sehenswert ist vor allem die Kathedrale Saint-Étienne, die als eine der bekanntesten Vertreterinnen der burgundischen Gotik gilt. Rund um Auxerre gedeiht der Wein, darunter auch der prickelnde Cremant de Bourgogne. Weinbau wird in dieser Region Frankreichs allerorten betrieben, was auch für Joigny gilt, wo sich selbstverständlich edle Burgunderweine goutieren lassen. Die Radreise im Norden Burgunds führt weiter in Richtung Nordwesten mit Orten wie Sens und seiner großen Kathedrale oder auch Montereau-fault-Yonne mit der Mündung der Yonne in die Seine, bevor die Reise in Moret-sur-Loin endet. Bekannt ist der Ort vor allem aufgrund des Wirkens impressionistischer Maler, die hier verschiedene Motive wie die Kirche Notre-Dame aber auch die alte Brücke verewigten.
Radreisen in der Region Bourgogne-Franche-Comté sind natürlich auch im Süden vielversprechend. Der Grund liegt in der reichen Geschichte des alten Burgunds, die sich unter anderem in Beaune zeigt. Die alte Stadtmauer fungiert bis heute als Weinlager und viele Gebäude stammen aus dem Mittelalter, Renaissance oder dem Barock. Über das verträumte Weindorf Buxy geht es nach Cormatin, wo das größte Schloss Burgunds besichtigt werden kann. Natürlich darf bei Radreisen in Bourgogne-Franche-Comté auch Cluny nicht fehlen. Die dortige Abtei war zeitweise die größte Kirche der Welt und existiert seit dem zehnten Jahrhundert. Auf dem Weg nach Mâcon geht es über 1,6 Kilometer durch einen langen Fahrradtunnel und weiter durch ländliche Gebiete mit Ziel Louhans. Die örtliche Spezialität ist das Bresse-Huhn, das ganz sicher auf dem abendlichen Speiseplan steht. St. Loup-de-Varennes – das nächste Ziel ist vor allem für Fotografen relevant, denn hier entstand 1826 die erste Fotografie der Welt mit dem Titel „Blick aus dem Arbeitszimmer“. Zu guter Letzt geht es noch durch das Saône-Tal, bevor wieder Beaune erreicht wird.
Wer noch genussvoller reisen möchte, unternimmt eine Radtour von Dijon mit seinem berühmten Senf als Rundreise durch Burgund und das Departement Côte d’Or. Auf der Strecke liegt unter anderem Fontenay mit seiner Abtei und auch die Basilika Vézelay darf nicht fehlen. Natürlich darf auch Beaune nicht fehlen. Côte d’Or ist (auch) der Name für ein Weinanbaugebiet mit rund 4.500 Hektar, in dem einige der besten Weine Frankreichs gekeltert werden. Auf der Weinkarte stehen hier vor allem Spätburgunder alias Pinot Noir und Weißweine als Chardonnay.