Fahrradtour entlang der Pleiße, Geschichte und Natur bis Leipzig.
Der Pleiße Radweg ist ein echter Geheimtipp unter den Flussradwegen in Sachsen und Thüringen. Auf rund 110 Kilometern folgt die Route dem Flusslauf der Pleiße, von den waldreichen Hügeln bei Ebersbrunn bis in die pulsierende Stadt Leipzig. Dabei durchquert man malerische Dörfer, historische Kleinstädte und rekultivierte Tagebaulandschaften, entdeckt Schlösser, Fachwerkidylle und stille Auen. Der Pleiße-Radweg ist flach, familienfreundlich, gut ausgeschildert und über weite Strecken asphaltiert, ideal für Tourenradler und E-Biker, die Naturgenuss mit kulturellen Entdeckungen verbinden möchten.
Der Pleiße Radweg beginnt in Ebersbrunn, einem kleinen Ort westlich von Zwickau in Mitteldeutschland. Hier liegt die Quelle der Pleiße, gut versteckt im hügeligen Gelände. Bereits zu Beginn begleitet der Radweg dichte Wälder, grüne Wiesen und sanft geschwungene Landschaften. Über Stenn und Lichtentanne führt die Fahrrad-Route durch eine ländliche Idylle mit alten Obstgärten, ruhigen Landstraßen und aussichtsreichen Höhenzügen.
Nach wenigen Kilometern erreicht man Werdau, das mit den Ortsteilen Steinpleis und Langenhessen die Pleiße erstmals als Stadtfluss zeigt. Historische Industriebauten, Villen und Parkanlagen prägen das Stadtbild. Der Pleiße Radweg verläuft hier oft entlang alter Bahntrassen oder Nebenstraßen, stets in Flussnähe.
Bald ist Neukirchen erreicht, und schon wartet mit Crimmitschau ein weiteres Highlight, die traditionsreiche Tuchmacherstadt beeindruckt mit dem sehenswerten Stadtpark, dem imposanten Bismarckturm und dem Deutschen Landwirtschaftsmuseum im Schloss Blankenhain. Wer eine Pause braucht, findet in Crimmitschau gemütliche Cafés und fahrradfreundliche Gaststätten.
Weiter geht die Fahrradtour über Gösau nach Ponitz, das mit seinem Renaissance-Schloss und der Silbermann-Orgel kulturell glänzt. Über Gößnitz, einen traditionsreichen Eisenbahnknotenpunkt, führt der Pleiße Radweg durch ländliche Dörfer wie Löhmigen, Zehma, Saara und Mockern, wo Fachwerkhäuser, Felder und kleine Teiche das Landschaftsbild prägen.
Ein besonderes Ziel ist Altenburg, einst herzogliche Residenz, heute eine lebendige Kleinstadt mit reichhaltiger Geschichte. Die mächtige Schlossanlage, der Rote Spitzen Turm und das Spielkartenmuseum lohnen einen Zwischenstopp. In Altenburg besteht zudem Anschluss an den Thüringer Städtekette Radweg, der weiter nach Gera, Jena, Weimar und Erfurt führt, perfekt für Radurlauber mit Fernziel.
Hinter Altenburg führt der Pleiße Radweg durch kleinere Orte wie Münsa, Kraschwitz, Pöppschen und Remsa. Die Strecke ist hier ruhig, gut ausgebaut und verläuft meist in Ufernähe, perfekt zum entspannten Radeln. In Windischleuba erwartet sie ein charmantes Wasserschloss mit angrenzendem Park, ein idealer Ort zum Verweilen und Fotografieren.
In Pähnitz und Fockendorf beginnt die Seen- und Teichlandschaft der Region. Der Stausee Pahna lädt zum Baden, Angeln oder zu einer Rast am Wasser ein. Im Sommer sorgt hier die Seeluft für angenehme Frische auf dem Rad.
Weiter geht die Radtour auf dem Pleiße-Radweg über Serbitz und Haselbach, zwei Dörfer am Rand der ehemaligen Braunkohlereviere. Dank Renaturierung zeigt sich die Landschaft heute von ihrer grünen Seite: Wälder, Wiesen und erste Ausläufer des Leipziger Neuseenlands begleiten dich bis in die Region von Regis-Breitingen.
Regis-Breitingen bietet einen interessanten Einblick in die industrielle Vergangenheit und den Strukturwandel der Region. Heute ist es ein aufstrebender Wohnort mit guter Radinfrastruktur. Von hier führt der Pleiße Radweg über Deutzen und Neukieritzsch durch einstige Tagebauflächen, die sich in beeindruckende Natur- und Erholungsräume verwandelt haben.
Rötha, mit seiner malerischen Kirche und der Lage an der renaturierten Pleiße, bietet Gelegenheit zur Rast, bevor man den letzten Abschnitt nach Leipzig in Angriff nimmt.
Ab Böhlen wechselt der Charakter des Radwegs erneut, sie radeln nun mitten durch das Leipziger Neuseenland, eine Region aus rekultivierten Tagebauseen, Radwegen, Stränden und Naturparadiesen. In Großdeuben beginnt der Übergang in den urbanen Raum. Der Pleiße Radweg führt dann über Markkleeberg, das mit dem Agra-Park und dem Cospudener See glänzt, beide sind lohnende Ziele für eine Pause oder einen Badestopp.
Die letzten Kilometer führen durch den Leipziger Auwald, eine der größten innerstädtischen Auenlandschaften von Europa. Sie radeln durch grüne Korridore, vorbei an Flussarmen und uralten Bäumen, bis sie schließlich in Leipzig ankommen. Der Radweg endet hier im Süden der Stadt, lässt sich aber ideal mit dem Leipziger Radwegenetz fortsetzen.
Der Pleiße Radweg ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch hervorragend vernetzt:
Der Pleiße Radweg ist ein echter Alleskönner: Er verbindet Natur, Kultur, Industriekultur und moderne Naherholung auf einem durchgängig gut ausgebauten Radweg. Von den waldreichen Anfängen bei Ebersbrunn über die herzogliche Residenz Altenburg, durch das renaturierte Leipziger Neuseenland bis zum Auwald in Leipzig – diese Route steckt voller Überraschungen. Mit zahlreichen Anknüpfungspunkten an weitere Radwege eignet sich der Pleiße Radweg auch als Teil längerer Radtouren.
Ob als Tagesausflug, Wochenendtour oder mehrtägige Radreise, der Pleiße Radweg ist ideal für alle, die das Radfahren genießen und dabei landschaftliche und kulturelle Vielfalt erleben möchten.