Der Saar Radweg ist nicht nur unter landschaftlichen Gesichtspunkten, sondern auch kulinarisch eine echte Erfahrung. In der Region gilt der Grundsatz „Hauptsach, gut gess“ (Hauptsache, gut gegessen) und diesen lebt man in den vielen Gaststätten, die den Saar Radweg flankieren. Eine Besonderheit besteht in der direkten Nachbarschaft zu Frankreich und Luxemburg. Entsprechend lassen sich grenzüberschreitende Radtouren ohne Weiteres durchführen und auch eine Verlängerung der Radreisen entlang der Mosel ist eine gute Option. Der Saar Radweg selbst, misst 110 Kilometer und startet in Frankreich.
Wer sich dazu entschließt, den Saar Radweg komplett zu durchradeln, kann an verschiedenen Orten einsteigen. Sarreguemines liegt in Frankreich und wuchert nur so mit Jugendstilarchitektur. Wohlgemerkt: die Saar fließt auch schon weiter südlich und entspringt in den Vogesen, doch eignen sich die ersten Kilometer am Oberlauf noch nicht für eine Radreise. Die erste große Station und Ausgangspunkt für eine Reihe von Saar Radweg ist Saarbrücken. Die Landeshauptstadt des Saarlandes misst rund 180.000 Einwohner und wurde erst im Jahr 1909 gegründet. Keine Sorge: es ist dennoch ein Ort voller Geschichte, denn schließlich wurden Alt-Saarbrücken sowie St. Johann und Malstatt-Burbach miteinander vereint und brachten ihre eigene Historie mit ein. Schon im Jahr 999 wurde der Name Saarbrücken erstmals urkundlich erwähnt und an Sehenswürdigkeiten sind vor allem das Schloss sowie das Rathaus und die alte Deutschherrenkapelle zu nennen.
Von Saarbrücken geht es auf dem Radweg in Richtung der Völklinger Hütte. Die Rede ist vom Saarland-Radweg, der zu einem der wichtigsten Industriedenkmäler von Deutschland führt. Natürlich ist die Völklinger Hütte Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Gebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert und wer möchte, kann eine Fülle an Gebäuden des alten Eisenwerkes bestaunen darunter auch die Hochöfen, die Kokerei und den Gasometer. Die perfekte Abwechslung verspricht Saarlouis – eine Stadt, die vom Sonnenkönig Ludwig XIV. errichtet wurde und über viele Jahre auch als Festung diente. Die Altstadt präsentiert sich mitunter im Baustil des Barock und ist sehenswert und auch gemütlich und einladend.
Wer dahinter dem Saar Radweg folgt, radelt zunächst durch das Merziger Land. Apfelbäume säumen die Route und die Saar fließt hier in Form einer Schleife. Diese Saarschleife lässt sich natürlich besichtigen bzw. überblicken, wozu man ein wenig den Berg hinauf bis zum Aussichtspunkt „Cloef“ marschiert. Die nächste Station ist Mettlach mit dem Besucherzentrum des berühmten Fliesenherstellers Villeroy & Boch. Die wenigsten Menschen wissen, dass die Tradition der Fliesenherstellung über fast 1.000 Jahr zurückreicht und hier besichtigt werden kann.
Hinter Mettlach geht es durch den Wald oder zumindest eine waldreiche Region. Der Saar Radweg führen nach Saarburg, das bereits in Rheinland-Pfalz liegt. Der Ort ist von seinen Weinbergen geprägt und wie der Name bereits sagt, befindet sich hier eine Burg mit stolzen 127 Metern Länge und 38 Meter Breite. Die Burganlage dominiert das Stadtbild und zudem existiert aufgrund der Lage im Berg ein Wasserfall mit 18 Meter Höhe. Auch zu besichtigen ist der Weinlehrpfad und natürlich dürfen auch Museen nicht fehlen, darunter das beliebte Amüseum, das sich auch perfekt für den Besuch von Kindern eignet.
Die letzte Station, die bereits hinter der Mündung der Saar in die Mosel liegt, ist Trier. Die Saar endet in Konz und von hier sind es noch ein paar Kilometer bis in die altehrwürdige Bistumsstadt. Trier ist mit 111.000 Einwohnern eine Großstadt und existiert bereits seit mehr als 2.000 Jahren. Vor Ort sind vor allem die Porta Nigra als ehemaliges römisches Stadttor sowie das Amphitheater und die alten Thermen zu nennen. Auch bemerkenswert sind die Spuren mittelalterlicher Baukultur im Trierer Dom St. Peter, der der älteste Dom Deutschlands ist. Wem das nicht ausreicht, der erfreut sich an jeder Menge Gebäuden aus dem Barock, darunter dem Kurfürstlichen Palais oder auch dem Palais Walderdorff. Trier ist aufgrund seiner Universität auch eine junge Stadt und erfreut durch eine rundum angenehme Atmosphäre. Wer möchte, kann die Fahrradtour nun auf dem Mosel Radweg fortsetzen und radelt mit stetigem Blick auf Weinberge und erkundet viele malerische Weindörfer, bevor die Mosel in Koblenz in den Rhein fließt.
weitere Reisen: Radreisen Saar
Der Saar Radweg eignen sich vortrefflich auch für Sternradreisen. Dreh- und Angelpunkt ist in diesem Fall die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken, die bereits für sich genommen eine Reise wert ist. Hier existieren jede Menge guter Hotels und natürlich ist auch die Restaurantkultur zu erwähnen. In Saarbrücken selbst, lassen sich bereits schöne Sternradtouren unternehmen. Der Bürgerpark ist hierfür perfekt geeignet und von hier radelt man entlang des Tabakweihers bis zum Deutsch-Französischen-Garten mit seiner Wasserorgel. Manche der Fahrradtouren entsprechend auch bei einer Sternradfahrt denen der klassischen Saar Radweg Radreisen. Es existieren aber auch spannende Abweichungen, wenn es beispielsweise auf die Sieben-Weiher-Tour geht. Von Schafbrücke radelt man nach St. Ingbert mit Sehenswürdigkeiten wie der Alten Schmelz und der Alten Baumwollspinnerei sowie dem Stiefel. Hierunter ist ein Felsen aus Sandstein zu verstehen, der einem Stiefel gleicht. Natürlich darf auch Saargemünd bzw. Sarreguemines nicht fehlen, wo das Museum für Keramiktechniken und Fayencen ausgiebig besichtigt wird.
Wer den Saar Radweg erwähnt, darf die Mosel nicht außer Acht lassen. Der Grund liegt in der Kürze des Saar Radwegs und in der Motivation vieler Radlerinnen und Radler, die gerne noch ein paar Kilometer anhängen. Entlang der Mosel ist dies auf Wunsch auch in Kombination mit einer Schiffsreise möglich, die in Saarburg beginnt und in Koblenz endet. Das Praktische daran ist natürlich die Unterbringung auf einem Flusskreuzfahrtschiff, das in diesem Fall als schwimmendes Hotel fungiert. Wer einmal keine Lust auf Radeln hat, bleibt einfach an Bord und genießt den Perspektivwechsel und den Ausblick vom Wasser auf die Ufer der Mosel. An Stationen entlang der Mosel sind das zu Luxemburg zählende Wasserbillig sowie natürlich die Römerstadt Trier zu nennen. Dem Flussverlauf folgend stehen auch so bekannte Weinorte wie Bernkastel Kues oder Traben-Trarbach auf dem Programm und auch Zell und Cochem dürfen nicht fehlen. Das Ende der Reise ist stets Koblenz, wo neben dem Deutschen Eck auch die Festung Ehrenbreitstein sehenswert ist. In Koblenz mischt sich mit einer Seilbahn auch noch ein weiteres Verkehrsmittel in den Mix und führt direkt über den Rhein.