Radreisen in Kampanien sind meist durch einen hohen Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet. Die Region ist zwar durch und durch für den Tourimus erschlossen, doch existieren viele Steigungen, die das Radfahren überaus sportlich machen. Wer sich hiervon nicht abschrecken lässt, wird durch umwerfende Ausblicke belohnt und hat zudem immer wieder die Möglichkeit, am Strand zu entspannen oder sich bei einem Bad im Meer zu erfrischen. Vielseitigkeit ist in dieser Region Kampanien ohnehin garantiert – allein schon aufgrund der Metropole Neapel, des Vesuvs und der Inseln Capri und Ischia, um nur einige der Highlights zu nennen.
Wer auf Radreisen Kampanien erkundet, kommt nicht um die Provinzhauptstadt Neapel herum. Die Rede ist von der größten Metropole im Süden Italiens und einer Metropolregion mit rund viereinhalb Millionen Einwohnern. Neapel ist im besten Sinne des Wortes eine aufregende Stadt und ein perfektes Gegengewicht zu Mailand und Rom. Die gesamte Altstadt steht unter dem Schutz der UNESCO und der Ort ist überaus vielfältig. Vor allem die Lage direkt an der Bucht von Neapel ist malerisch und die direkte Umgebung des Vesuvs ist ungewöhnlich. Sehenswert sind die drei Festungen, der Duomo San Gennaro und auch die zahlreichen Palazzi lohnen einen Besuch. Kulinarisch ist natürlich in erster Linie die Pizza zu nennen, die hier erfunden wurde.
Im Umfeld von Neapel lohnt sich Abstecher auf die Insel Ischia. Hier gedeihen Zitronen, Feigen und Granatäpfel und auch die Tierwelt mit vielen Schmetterlingen, Eidechsen und Gekkos ist sehenswert. In Ischia lohnt sich das Castello Aragonese und auch die vielen heißen Quellen eignen sich für einen Besuch.
Ebenfalls nicht weit von Neapel entfernt liegt das altrömische Herculaneum. Der Ort heißt heute Ercolano und bietet sensationelle Ausgrabungen mit Wandmosaiken, Statuen und einer Original-Ladeneinrichtung aus römischer Zeit sowie altem Straßenpflaster.
Wer auf Radreisen durch Kampanien von Neapel in Richtung Süden radelt, gelangt an den Golf von Salerno und damit nach Amalfi. Die Amalfiküste ist ebenfalls Teil des UNESCO-Welterbes und die Stadt Amalfi bettet sich in eine steil aufragende Felsenlandschaft ein. Neben Amalfi ist auch Positano eine echte Schönheit und der US-Schriftsteller John Steinbeck schrieb einmal: „Positano bites deep. It is a dream place that isn’t quite real when you are there.“ (Deutsch: Positano geht unter die Haut und ist ein regelrecht irreal wirkender Traumort.). Die Halbinsel von Sorrent ist ebenfalls nur wenige Kilometer entfernt und ist ein beliebtes Wandergebiet in Kampanien. Wer einen Ausflug unternehmen möchte, gelangt mit dem Schiff auf die Insel Capri und darf dort über die weltberühmte blaue Grotte staunen.
Nicht zu vergessen in diesem Teil von Radreisen in Kampanien sind die Überreste von Pompeji, die in Form von Tempeln, Thermen sowie des Forums und Sport- und Theateranlagen erhalten sind. Der Vesuv, dessen Ausbruch Pompeji zerstört hat, kann übrigens bestiegen werden, was auch mit dem Fahrrad möglich ist.
Wer auf Radreisen in Kampanien lieber unbekannte Gefilde durchradelt, dem seien Caserta, Benevento oder auch Avellino empfohlen. Alle drei Orte liegen ein wenig erhöht in den Bergen und haben unterschiedliche Reize.
In Caserta ist vor allem der Königspalast der Bourbonen herausragend. In dem Schloss existieren sage und schreibe 1.217 Zimmer, womit es sich um eines der größten Barockgebäude Europas handelt und auch der Schlosspark dehnt sich über viele Kilometer aus.
Benevento ist vor allem aufgrund des Trajansbogens und des Kirchenkomplexes Santa Sofia bekannt und zuletzt erfreut Avellino mit seinen vielen Parks und Alleen und einem schönen Dom aus dem zwölften Jahrhundert.