Radreisen durch Nouvelle Aquitaine besitzen einen ganz besonderen Reiz. Geradelt wird dabei im äußersten Südwesten von Frankreich und zudem in der flächenmäßig größten Region des Landes. Landschaftlich ist Nouvelle Aquitaine unter anderem durch seine Flüsse wie die Garonne, Charente, Lot und natürlich die Dordogne geprägt und gilt zudem als ausgewiesene Feinschmeckerregion. Geschlemmt wird vor allem im Quercy und Périgord.
Kaum eine Region in Frankreich besitzt so viel Geschichte wie das Périgord. Seit mehr als 2.000 Jahren haben sich die Grenzen nicht verschoben und bis ins 17. Jahrhundert handelte es sich um eine Grafschaft, die nicht direkt der französischen Königsherrschaft unterworfen war. Bereits in prähistorischer Zeit siedelten hier Menschen, was unter anderem durch faszinierende Höhlenmalereien bezeugt wird.
Ausgangspunkt der Radreise ist Gourdon von wo es nur wenige Kilometer bis zu den Höhlen von Cougnac sind. Genau genommen sind es zwei Höhlen mit vielen Stalaktiten und Malereien, die stolze 24.000 Jahre alt sind und unter anderem Jagdszenen zeigen. Jüngeren Datums sind die mittelalterlichen Bauten von Domme mit seinem Stadttor aus dem frühen 14. Jahrhundert. In diesem Abschnitt der Strecke ist immer wieder der Fluss Dordogne der Begleiter, dessen gesamtes Einzugsgebiet als Biosphärenreservat der UNESCO eingestuft ist.
Von Sarlat aus, werden Radreisen in Nouvelle Aquitaine etappenweise auch als lohnenswerte Rundtouren angeboten. Vor allem das Tal der Vézère darf nicht fehlen. Dieser kleine Nebenfluss der Dordogne birgt auf einem Abschnitt von nur 40 Kilometer diverse Zeugnisse vorgeschichtlichen Lebens, darunter auch die Heimstätte des Cro-Magnon-Menschen und die Höhle von Lascaux.
Sarlat selbst ist ebenfalls sehenswert und ein echter Touristenmagnet mit einer perfekt restaurierten Altstadt und mehr als einer Million Besucherinnen und Besuchern pro Jahr. Weiter führt die Radtour in Richtung Osten gen Rocamadour ins Quercy. Zuvor wird aber noch durch eine besonders fruchtbare Region geradelt, in der unter anderem Nussbäume und Esskastanien gedeihen.
Wo Radreisen Nouvelle Aquitaine durchqueren, darf das Quercy nicht fehlen. Diese Landschaft liegt an einem der bekanntesten Jakobswege und ist unter anderem für den Anbau von Safran und Trüffel aber auch für die köstlichen Esskastanien und Wein bekannt.
Rocamadour ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Frankreichs und bietet dank seiner Lage an einer Felsklippe zudem spektakuläre Ausblicke. Von hier führt die Fahrradreise in Richtung Lacave, wo kurzzeitig auf das Boot umgestiegen wird. Der Grund liegt in der Besichtigung einer der spektakulärsten Tropfsteinhöhlen Europas, dem Gouffre de Padirac (deutsch: Schlund von Padirac), einem Erdloch von mehr als 100 Meter Tiefe, das in einen unterirdischen Fluss führt.
Auch auf dem Programm steht Martel, das in der Liste der „plus beaux villages de France“ (der schönsten Dörfer Frankreichs) auftaucht. Warum das so ist, wird schnell deutlich, denn das gesamte Ortsbild ist mittelalterlich und ist durch seine sieben Türme geprägt. Martel ist übrigens auch ein Zentrum des Trüffelhandels.
Nach Station in Meyronne geht es auf die letzte Etappe der Radreisen Nouvelle Aquitaine, die von Lacave nach Cahors führt. Die Tropfsteinhöhle von Pech Merle ist nicht zuletzt aufgrund der rund 20.000 Jahre alten Holzkohlezeichnungen, der natürlich entstandenen Perlen und uralter Fußspuren ein Highlight. In Cahors lohnt sich schließlich das Flanieren über die Pont Valenté, eine Brücke aus dem 14. Jahrhundert, die über den Fluss Lot führt.