Wenn auf Radreisen Irland durchquert wird, lässt sich ein guter Eindruck der gesamten Insel gewinnen.
Konkret geht es „nur“ durch die Republik Irland und damit den südlichen Teil mit einer Fläche, die nahezu exakt der des Freistaats Bayern entspricht. Irland liegt im äußersten Nordwesten von Europa und ist durch ausgedehnte Ebenen und sanfte Hügel gekennzeichnet. Hohe Berge oder Steigungen existieren kaum, weshalb es sich um ein perfektes Refugium für Radlerinnen und Radler handelt. Zu beachten ist lediglich der Linksverkehr, wobei das beim Radeln durch einen der vielen Nationalparks ermangelst Autoverkehr ohnehin kaum einen Unterschied macht.
Radreisen durch Irland beginnen unweigerlich in der Hauptstadt Dublin. Hier lohnt sich das Verweilen und eventuell die Verlängerung der Reise, denn die Stadt mit ihren rund 550.000 Einwohnern hat eine Menge zu bieten. Dublin liegt an der Ostküste von Irland am Fluss Liffey und ist durch eine Reihe an Sehenswürdigkeiten gekennzeichnet. Wer das Nachtleben und einige Pints mit dem leckeren einheimischen Guiness-Bier genießen möchte, ist im Stadtteil Temple Bar an der richtigen Adresse und Kulturinteressierte pilgern ins Trinity College, wo auch das berühmte Book of Kells ausgestellt wird. Viel geradelt wird in Dublin allerdings nicht: zu diesem Zweck fährt ein Bus in den Westen der Insel.
Radreisen in Irland beginnen nach der ausgiebigen Besichtigung von Irland in der Region Burren. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Name soviel wie „steinige Region“ und in der Tat handelt es sich um eine Karstlandschaft mitsamt eigenen Nationalparks. Über den Wild Atlantic Way geht es nach Lisdoonvarna und damit in das einzige Heilbad Irlands. Verwundert reiben sich manche Radlerinnen und Radler die Augen, wenn die Pflanzenwelt von Burren entdeckt wird. Wohlgemerkt: Bäume gibt es hier kaum, dafür aber mediterrane, alpine und arktische Pflanzen wie Enzian, Stechpalmen und diverse Orchideenarten aber auch viele Schmetterlinge, wilde Ziegen und Hasen. Ein echter Höhepunkt sind die Cliffs of Moher in 250 Meter Höhe.
Von Burren geht es mit der Fähre auf die Aran Islands, genauer gesagt nach Inishmore, wo mit Dún Aengus ein Steinfort mit 3.000 Jahren Tradition wartet. Dahinter geht es durch die Landschaft von Connemara, die geradezu typisch für Irland ist. Immer wieder tauchen Seen auf, finden sich Hochmoore und natürlich dürfen auch hier die Pubs nicht fehlen. Prosit heißt auf Keltisch übrigens „Sláinte mhaith“ und wird „Slantchih Va“ ausgesprochen.
Ein Ort, der auf Radreisen durch den Westen von Irland nicht fehlen darf, ist Clifden. Mancherorts wird hier auch von der inoffiziellen Hauptstadt Connemaras gesprochen, wenngleich hier gerade einmal knappe 1.600 Menschen leben. Gekennzeichnet ist Clifden durch diverse Kunsthandwerkgeschäfte und wer auf der Suche nach einem Souvenir ist, wird hier ganz sicher fündig. Radeln lässt sich natürlich über die Sky Road, die auf 15 Kilometer Länge einen herausragenden Überblick über die Buchten der Atlantikküste ermöglich.
Natürlich steht Connemara nicht nur für die einmalige Natur, sondern bietet auch eine Fülle an kulturellen Sehenswürdigkeiten. Wie wäre es beispielsweise mit einem Besuch in Kylemore Abbey, der alten Benediktinerabtei? Auch nicht fehlen darf Killary Harbour und damit den einzigen Fjord Irlands. Hier werden Muscheln gezüchtet und auf eine Schaffarm, die im Rahmen von Fahrradreisen in Irland besucht wird, erfolgt auch ein spannender Vortrag über die Zucht von Schäferhunden, die in Irland allgegenwärtig sind.