Radreisen in Tschechien mögen auf den ersten Blick ein wenig exotisch erscheinen und doch hat unser südöstliches Nachbarland eine Menge zu bieten. Natürlich spielt dabei immer wieder die „Goldene Stadt“ Prag eine zentrale Rolle, doch existieren durchaus auch Radreisen in Tschechien, die in anderen Region führen. Die böhmische Kultur ist allgegenwärtig und auch die Moldau und Elbe lassen sich als ständige Begleiter und gewissermaßen Wegweiser. Zum Teil handelt es sich bei Radreisen in Tschechien auch um grenzübergreifende Strecken, in denen sich noch die Schönheiten Sachsens und des Elbsandsteingebirges „mitnehmen“ lassen. Und geheimnisvoll kann es auch werden, wenn man sich für den Rübezahl-Radweg bis ins Riesengebirge entscheidet.
Wenn Tschechien Radreisen aus Deutschland heraus durchgeführt werden, dann ist meist die Elbe die Lebensader. Bad Schandau eignet sich beispielsweise als Ausgangspunkt für Sternradreisen, bei denen das malerische Elbsandsteingebirge besichtigt werden kann und zudem die Porzellanstadt Meißen und die sächsische Landeshauptstadt Dresden auf dem Programm stehen. Tschechien steht in diesem Fall mit Děčín auf dem Programm und damit einer rund 50.000 Einwohner großen Stadt unweit der Grenze zu Deutschland, die unter anderem ein Schloss mit Rosengarten und mit der Schäferwand einen 100 Meter hohen Sandsteinfelsen über der Elbe aufzubieten hat. Prädikat: sehenswert. Von der Sächsischen Schweiz ist man hier bereits in die Böhmische Schweiz geradelt und mehrere Radreisen führen an der Elbe entlang weiter bis Prag. Die tschechische Hauptstadt ist für sich genommen bereits einen mehrtägigen Aufenthalt wert. Mit 1,3 Millionen Einwohnern befindet man sich hier in der größten Metropole des Landes und dem Standort der ersten Universität Mitteleuropas. In Prag residierten Kaiser und Könige und das Stadtbild ist stark von Gotik und Barock geprägt. Vor allem die Karlsbrücke und die Burg aber auch die Synagoge gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Europas.
Auf diesen beliebten Tschechien Radreisen zählen die Königsstadt Litoměřice mit der Mündung der Eger in die Elbe oder auch die Burg Schreckenstein in Usti alias Aussig zu den Stationen und Sehenswürdigkeiten. Ebenfalls ist die Region rund um Melnik mit ihren Weinanbaugebieten eine Radreise wert und stets handelt es sich um einfache und problemlos zu bewältigende Radstrecken auf perfekt ausgebauten und beschilderten Wegen. Ach so: ab Melnik verlassen die Tschechien Radreisen meist die Elbe und führen an der Moldau entlang bis nach Prag. Selbstverständlich ist immer auch die Begleitung durch ein Schiff möglich, sodass es sich um kombinierte Rad- und Schiffsreisen handelt. Als Erfrischungen wird das köstliche böhmische Bier serviert, als Stärkung eignen sich böhmische Mehlspeisen oder auch ein zünftiger Braten – schließlich hat man den Tag über Sport getrieben.
Dem sagenhaften Riesen Rübezahl werden viele Geschichten angedichtet. Er lebte (oder lebt?) im Riesengebirge, das das Ziel eines überaus abwechslungsreichen Radwegs durch die Oberlausitz ist. Die Radreise beginnt in Deutschland, genauer gesagt im Zittauer Gebirge an Neiße und Spree und wer diese Radtour genießt, überschreitet gleich fünf Mal Grenzen. Innerhalb der Euregion Neisse stehen unter anderem Orte wie Frýdlant mit dem Schloss Wallensteins oder das polnische Świeradów Zdrój auf dem Programm. Unterwegs macht man zudem die Bekanntschaft ungewöhnlicher Naturphänomene wie der Quarksteine, dem Pferdekopfstein und den Dreisteinen. Rübezahl ist spätestens ab dem Isergebirge allgegenwärtig und wer sich mit Einheimischen unterhält, erfährt bestimmt auch noch eine bis dato unbekannte Sage.