Radeln auf dem Po-Radweg oder auch Ciclovie del Po ist die perfekte Möglichkeit, um den Norden Italiens kennen und lieben zu lernen. Schon der Klang der Regionen ist verheißungsvoll und lässt die Vorfreude auf den Süden steigen: Piemont, Emilia Romagna und Venetien sind echte Genusslandschaften und verwöhnen gleichermaßen das Auge und den Gaumen. Nahezu der gesamte Radweg ist perfekt asphaltiert, zudem müssen südlich der Alpen kaum noch Steigungen bewältigt werden. Genuss pur.
Wer auf dem Po-Radweg unterwegs ist, kombiniert ein Landschaftserlebnis mit viel Kultur und Kulinarik. Dieser Dreiklang ist kennzeichnend für die weite Ebene, die jede Menge bekannter Städte beherbergt. Südlich des Flusses und damit entlang des Apennins bildet beispielsweise Bologna einen perfekten Ausgangspunkt. Die Universitätsstadt misst fast 400.000 Einwohner und existiert bereits seit der Antike. Sehenswert sind die beiden Türme aus dem frühen zwölften Jahrhundert und natürlich darf auch ein Bummel über die Piazza Maggiore nicht fehlen. Kulinarisch stehen Mortadella, Tortellini und natürlich das Ragù alla bolognese im Fokus und versprechen eine perfekte Stärkung bevor in Richtung Modena geradelt wird. Natürlich darf hier nicht die Besichtigung einer Essigmanufaktur fehlen, denn Modena ist die Heimat des Balsamico-Essigs. Weiter geht es nach Canossa. Keine Sorge: der Gang, den einst ein mittelalterlicher Kaiser antreten musste, wird bequem mit dem Bus bewältigt. Die Burgruine ist ein echtes Highlight und auch das nächste Ziel Reggio Emilia lohnt sich – nicht zuletzt aufgrund des Parmesankäses, der von hier stammt.
Die nächsten Stationen sind die Don Camillo- Stadt Brescello und Cremona, wo sich ein hochrangiges Violinenmuseum mit vielen Stradivaris befindet. Auch spannend ist Salsomaggiore, bevor es schließlich in die Schinkenstadt Parma und damit zum Ziel der Radreise geht.
Natürlich wird Genuss auch weiter westlich, namentlich im Piemont groß geschrieben. Der Fluss Po entspringt schließlich in Frankreich und durchfließt Italien somit fast in seiner gesamten Breite. Im Piemont bildet Turin den Dreh- und Angelpunkt und fungiert als Ausgangspunkt für eine Rundreise. Auf dem Speise- – pardon – Reiseplan stehen Orte wie Alba (Trüffel) oder auch Asti (Spumante) und Barolo (Rotwein). Natürlich wird nicht nur geschlemmt, sondern auch geradelt und entdeckt. Die Schlösser in Manta und Costiglione und auch Cavour liegen allesamt im Bereich Po-Radweg und versprechen Kultur pur. Als Variante eignet sich eine Sternfahrt mit Romano Canavese als Ausgangspunkt, bei der vor allem Chiavasso direkt am Po ein schönes Etappenziel darstellt.
Wo ein Fluss ist, lässt sich natürlich auch mit dem Schiff fahren. Das gilt auch für die Schiffreise am Po-Radweg, die an der Mündung bzw. im nah gelegenen Venedig beginnt. Die Lagunenstadt wird gleich am ersten Tag auf eigene Faust erkundet, mitsamt Chioggia und dem dortigen Fischmarkt. Es folgt jede Menge Natur im Podelta und die Radreise führt sodann gen Westen nach Adria. Der Ort war in vorchristlicher Zeit eine echte Metropole und vermeintlicher Namensgeber für das Adriatische Meer. Von hier geht es weiter nach Ferrara, das auch „Stadt der Radfahrer“ genannt wird. Warum das so ist? Ganz einfach aufgrund der unzähligen Radwege und der hohen Akzeptanz der Drahtesel. Ferrara ist natürlich auch sehenswert, ebenso wie Zelo und schließlich Mantua, wo die Schiffsreise endet und die drei Seen eine perfekte Erfrischung versprechen.