Pssst. Radreisen an der Mur gelten bis heute als Geheimtipp. In Österreich bzw. der Steiermark ist der Fluss mit seiner Länge von mehr als 450 Kilometer wohlbekannt und doch finden Radreisen an der Mur erst seit einigen Jahren verstärkt statt. Dabei bestehen sowohl auf dem Mur Radweg als auch beim Erkunden des Südens der Steiermark jede Menge interessante Aufenthaltsorte. Wer will, wählt eine längere Route entlang des gesamten österreichischen Teils des Fluss oder bleibt bei einer Sternradreise an einem Ort und unternimmt Abstecher ins benachbarte Slowenien.
Radreisen an der Mur führen über den Mur Radweg gewissermaßen quer durch Österreich. Der Fluss entspringt auf einer Höhe von 1.752 Meter über dem Meeresspiegel in der Nähe der Sticklerhütte und die Radtour setzt in St. Michael im Lungau ein. Wenngleich die Radreisen eher in den Süden und Osten von Österreich führen, befindet man sich hier noch im Salzburger Land. Die nächste Station ist Tamsweg mit mehreren Burgruinen und Schlössern und wem die Strecke in diesem Abschnitt ein wenig hölzern oder holzig vorkommt, der erkennt den Grund darin, dass sich in der Region unter anderem ein Holzmuseum befindet und die Landschaft seit eh und je von der Holzwirtschaft gekennzeichnet ist. In Murau wiederum, lockt ein Biermuseum und ein malerischer Stadtkern. Wer auf Radreisen an der Mur hier ankommt, hat es bereits in die Steiermark geschafft und damit ins zweitgrößte Bundesland Österreichs. Schloss Murau stammt noch aus der Renaissance und bietet einen Rittersaal und einen gruseligen Kerker.
Im folgenden Abschnitt ist das Murtal eng und es geht entlang der Niederen Tauern. In Sauerbrunn befindet sich – Nomen est Omen – ein alte Mineralquelle, in Judenburg lockt der Stadtturm und davor sollte unbedingt auch die Ruine von Frauenburg besichtigt werden. Auch die folgende Strecke bleibt spannend: die Wallfahrtskirche von Maria Buch steht auf dem Programm und wer noch mehr Lust auf Geistlichkeit hat, erkundet die Benediktinerabtei Stift Seckau. Interessant an den folgenden Städten ist deren Vergangenheit als Industriestandorte. Hier wurde viel gearbeitet und der Wohlstand spiegelt sich in vielen schönen Museen und gepflegten Altstädten wider. Das gilt auch – oder besonders – für Leoben mit seiner großen und berühmten Gösser Brauerei sowie Bruck an der Mur.
Im letzten Drittel der Radreisen an der Mur geht es in die Großstadt Graz mit ihren fast 300.000 Einwohnern. Die ehemalige Kulturhauptstadt von Europa ist vor allem durch die Universität geprägt und ungemein lebendig. Vor allem die Grazer Altstadt mit vielen Barockbauten ist ein Highlight und an Sehenswürdigkeiten sollten das „Gemalte Haus“, der Dom und der Uhrturm auf die Liste genommen werden.
Von Graz aus führen Radreisen an der Mur noch weiter nach Süden, in Richtung Mureck, wo die Südsteierische Weinstraße beginnt. Zum Schluss der Fahrradtour, die nach Bad Radkersburg führt, befindet sich der Röcksee, in dem sich perfekt Baden lässt und Bad Radkersburg punktet mit seinen Thermalquellen.
Radreisen an der Mur sind auch als Sternradtouren möglich. Mureck ist der Ausgangspunkt, die Therme Bad Radkersburg lockt mit herrlich warmem Wasser und die Aulandschaften der Umgebung sind schlichtweg schön. In Gamlitz lässt sich Wein verkosten und es geht auch nach Slowenien, nach Graz sowie in den Ort Straden, der für sein herausragendes Kürbiskernöl – die Spezialität der Steiermark – bekannt ist.