Radreisen in Luxemburg sind deutlich vielseitiger als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Das Großherzogtum im Herzen Westeuropas misst zwar nur eine Fläche von 2.536 Quadratkilometer und ist damit rund drei Mal so groß wie Berlin, doch ist die Landschaft in der Tat abwechslungsreich und einladend. Hinzu kommt, dass Luxemburg Radtouren selten allein auf das Land beschränkt sind, sondern grenzüberschreitend sowohl in Richtung Deutschland als auch nach Belgien oder Frankreich führen. Unterwegs laden eine Reihe spannender Orte zu einem intensiven Besuch ein und auch die Geschichte des Landes ist durch und durch spannend und begegnet dem kulturinteressierten Radler allerorten.
Geprägt wird Luxemburg von der Mosel, wobei es sich um eine Landschaft mit verschiedenen Prägungen handelt. Im Norden Luxemburgs befindet man sich noch in den Ardennen, die bis nach Belgien reichen. Die Rede ist vom so genannten Ösling und einer Landschaft mit Erhebungen von mehr als 500 Meter. Der höchste Berg in Luxemburg ist der „Kneiff“ mit seinen 560 Meter über dem Meeresspiegel. Im Norden des Landes befindet sich wiederum das „Gutland“, das geografisch bereits zu Lothringen gezählt werden kann und deutlich flacher ist. Die Unterschiede der beiden Landschaften zeigen sich auch darin, dass im höher gelegenen Norden eher Wälder anzutreffen sind, während der Süden und die Region entlang der Ufer der Mosel vom Weinbau geprägt sind. Für Naturfreunde ist Luxemburg ein regelrechtes Paradies und wartet mit vielen seltenen Vogelarten aber auch Mauereidechsen und zahlreichen Fischarten auf.
Mit dem Fahrrad geht es bei Luxemburg Radreisen beispielsweise aus dem altehrwürdigen Trier über Konz und Saarburg nach Oberbillig und dort entlang der Mosel bis ins kleine Städtchen Schengen, in dem das Grenzabkommen der Europäischen Union geschlossen wurde. Orte wie Koenigsmacker oder Sierck-les-Bains liegen bereits in Frankreich und auch Thionville in Lothringen lässt sich in die Radtour integrieren. Wahlweise locken Luxemburg Radreisen entlang der Mosel mit Fahrten bis ins französische Toul, wobei Luxemburg lediglich das erste Drittel der Radreise ausmacht und ein Großteil bereits in Frankreich geradelt wird.
Wen es eher in die andere Himmelsrichtung und damit nach Osten zieht, der radelt entlang der Mosel bis zu deren Mündung in den Rhein. Start ist in diesem Fall Luxemburg Stadt und der Zielort ist Koblenz. Die Besonderheit dieser Form einer Luxemburg Radreise ist natürlich der kontinuierliche Blick auf die malerischen Weinberge der Mosel und der Genuss von jeder Menge erfrischendem Riesling. Spannend an einer Radreise entlang der Mosel sind auch deren zahlreiche Windungen, die immer wieder neue Perspektiven eröffnen. In Luxemburg Stadt sollte die Kathedrale Notre Dame auf dem Programm stehen und auch die Kasematten und das Großherzogliche Palais sind sehenswert.
Natürlich sind die Mosel-Radreisen die Klassiker und eignen sich perfekt für einen Erstkontakt mit Luxemburg. Wer das Land allerdings schon ein bisschen besser kennt, darf sich auf ein nationales Radwegenetz mit insgesamt 600 Kilometern Länge freuen. Zum Teil radelt man entlang stillgelegter Bahntrassen, blickt auf altehrwürdige Burgen und besichtigt die größeren Orte des Landes. Neben der Stadt Luxemburg lohnt sich Echternach als älteste Stadt Luxemburgs und Zentrum der Kleinen Luxemburgischen Schweiz alias Petite Suisse luxembourgeoise. Hier lohnt sich vor allem eine Besichtigung der Basilika und der Römischen Villa. Ebenfalls spannend ist die ehemalige Industriestadt Esch-sur-Alzette und auch Burg Vianden sowie Beaufort und der Naturpark Obersauer lohnen einen Besuch per Rad.