Wer auf Radreisen Ruhr und Rhein erkunden möchte, erhält hierzu jede Menge Gelegenheiten. Im Mittelpunkt steht sicher der Ruhr Radweg, der von der Quelle des Flusses bis zu dessen Mündung in den Rhein reicht. Die Faszination Ruhrgebiet entwickelt sich jedoch nicht nur stur entlang des Flussverlaufs, sondern bezieht auch Orte an den zahlreichen Kanälen oder der Emscher mit ein. In aller Regel geht es dabei um Industriekultur, doch existieren immer auch Refugien der Natur und überraschende Orte wie Stauseen oder renaturierte Flussufer. Vielseitiger geht es kaum.
Eine Eingrenzung des Ruhrgebiets fällt ein wenig schwer. Die Region wird vielerorts auch noch Kohlenpott genannt und gilt als eines der größten Ballungsgebiete Deutschlands. Die Metropole Ruhr, von der mitunter die Rede ist, ist allerdings keineswegs mit dem Flussverlauf gleichzusetzen, weshalb Radreisen an der Ruhr auch nicht zwingend durch die Industrieregion führen müssen. Kompliziert? Keineswegs, denn ausschlaggebend sind die Spuren der Industrialisierung und die beginnen in etwa ab dem Ort Schwerte. Hier stoßen Ruhrgebiet und Sauerland aneinander und es besteht eine direkte Stadtgrenze mit Dortmund.
Radreisen an der Ruhr führen ab Schwerte am Hengsteysee entlang, der als Stausee auch der Naherholung dient. Der Blick schweift dabei auf die Hohensyburg, eine Ruine mit Spuren bis ins siebte Jahrhundert, die bereits auf Dortmunder Stadtgebiet liegt.
Wer hinter Schwerte dem Verlauf der Ruhr folgt, gelangt nach Herdecke, wo unter anderem der Ruhr-Viadukt und alte Fachwerkhäuser die Sehenswürdigkeiten darstellen. Unweit von Witten befindet sich die Zeche Nachtigall, die als eines der eindrucksvollsten Industriemuseen gilt. Das ehemalige Steinkohlebergwerk bietet unter anderem einen 130 Meter langen Besucherstollen, in dem die Bergbaugeschichte lebendig wird.
Dass das Ruhrgebiet nicht nur Industriestädte umfasst, wird im schönen Hattingen deutlich von wo es nach Essen-Kettwig geht. Entlang des Weges liegt das Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen und in Essen angekommen lockt ein Besuch in der Villa Hügel des Großindustriellen Alfred Krupp. Die letzte Etappe entlang der Ruhr führt dann über Mülheim an der Ruhr nach Duisburg und somit an die Mündung der Ruhr in den Rhein. Hier empfiehlt sich ein Blick auf den größten Binnenhafen der Welt.
Alternativ können auch Sternradreisen ab Essen unternommen werden. Mühlheim an der Ruhr und Duisburg dürfen dabei nicht fehlen, doch sind hierbei auch Bochum und Gelsenkirchen Teil der Radreisen Ruhr mit jeder Menge alter Industrieanlagen und natürlich der weltberühmten Zeche Zollverein. Wahlweise geht es auf einer echten Industrierunde auch durch Herne und Dortmund.
Radreisen an der Ruhr beginnen im Rothaargebirge, genauer gesagt am Ruhrkopf. Über diesen Berg zieht sich auch die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser und der berühmte Kahle Asten ist nicht weit. Von hier geht es nach Meschede mit dem Hennesee und einer 333 stufigen Treppe, die bis zu den Ufern eines Stausees führt. Wem das zu anstrengend erscheint, entscheidet sich für die schöne Fußgängerzone der kleinen Stadt oder unternimmt eine Stippvisite in den Sauerländer Dom.
Hinter Meschede geht es nach Neheim, wobei vor allem die rund 75.000 Einwohner große Stadt Arnsberg einen Höhepunkt bietet. Die Altstadt wird von der Ruhr regelrecht umflossen und neben der Schlossruine lässt sich auch die alte Bausubstanz bewundern. Gekennzeichnet ist das gesamte Sauerland und somit auch dieser Bereich der Radreisen an der Ruhr von einem hohen Maß an Gemütlichkeit und Gastfreundschaft.