Wer auf Radreisen Bretagne und den Westen Frankreichs durchquert, entdeckt eine regelrecht magische Region. Die Halbinsel war bereits in der Steinzeit besiedelt und hatte in seiner Geschichte stets engen Kontakt zum heutigen Großbritannien. Bis heute wird neben Französisch auch Bretonisch gesprochen. Ein kleines „Funfact“ besteht darin, dass das unbeugsame gallische Dorf aus den Asterix-Comics ebenfalls in der Bretagne liegt. Eine Region mit viel Charakter und Eigenwilligkeit.
Radreisen in der Bretagne müssen nicht zwingend von Meeresrauschen begleitet sein. Spannend ist auch das Radeln an der Loire und somit das Eingehen eines regelrechten Spagats zwischen zwei unterschiedlichen Regionen. Die „Pays de la Loire“ verstehen sich gewissermaßen als Route gen Bretagne und punkten mit jeder Menge Schlössern und altehrwürdigen Städten. Als Ausgangspunkt kann – je nach Geschmack und Kondition – Orléans, tief im Landesinneren oder auch Tours oder Angers gewählt werden. Genau genommen, beginnt die französische Region Bretagne aber erst ein Stück weiter nördlich.
Sehenswert auf dem Weg dorthin ist Angers mit seinem mehr als 100 Meter langen Wandteppich aus dem 14. Jahrhundert oder auch Nantes, das mitunter auch schon zur Bretagne gezählt wird und historisch sogar als deren Hauptstadt fungierte. Zu bestaunen ist das Schloss der Herzoge der Bretagne als letztes Schloss an der Loire vor deren Mündung in den Atlantik sowie die berühmte Kathedrale Saint-Pierre.
Ins Meer mündet die Loire in Saint-Nazaire von wo es nur noch einen Katzensprung bis an die Côte d’Amour mit den Seebädern La Baule und Pornichet ist.
Wenn auf Radreisen die Bretagne im Mittelpunkt steht, ist Nantes ein perfekter Ausgangspunkt. In der direkten Umgebung der Großstadt lässt sich trefflich durch Rebhügel mit Muscadet-Trauben radeln und natürlich verkosten. Integriert ist ein Bustransfer direkt nach Vannes mit seinen mittelalterlichen Gebäuden. Typisch Bretagne sind die Megalithfelder von Carnac. Die Rede ist von Reihen aus mehr als 3.000 Steinen sowie Steinkreisen, die eine regelrecht magische Wirkung entfalten. Auch Dolmen und natürlich Hinkelsteine sind hier zu finden.
Wer es maritim liebt, den zieht es unweigerlich auf die Belle-Île-en-Mer. Auf dieser „schönen Insel“ fanden Maler wie Van Gogh, Matisse oder auch Claude Monet einige Motive und genossen den Blick über die Steilküste.
Auch Teil von Radreisen in der Bretagne sind die Sümpfe im Parc Naturel Régional de Brière und natürlich die ausgedehnten Meersalz-Farmen von Guérande. Hier wird das berühmte „Fleur de Sel“ gewonnen und lässt sich selbstverständlich als perfektes Mitbringsel kaufen.
Eine alternative Tour in der Bretagne beginnt in der Stadt Rennes, der Hauptstadt der Bretagne. Besonders ist hier, dass die Sehenswürdigkeiten aus nahezu jeder Epoche stammen und ein faszinierendes Gesamtbild ergeben.
Nicht minder beeindruckend sind die Orte im so genannten Finistère, dem westlichsten Teil Frankreichs. Der Name geht auf das lateinische „Finis Terrae“ bzw. „Ende der Welt“ zurück und zu erkunden sind malerische Dörfer wie St. Thégonnec, ebenso wie Naturschauspiele auf der Île d’Ouessant, die nach einer eineinhalbstündigen Fahrt mit dem Versorgungsschiff erreicht und mit dem Rad umrundet wird.
Ebenfalls ein Höhepunkt ist die Großstadt Brest im äußersten Zipfel der Region, wo sich viele Meerwasser-Aquarien und alte Festungsbauten besichtigen lassen.