Auf einer Gesamtlänge von 625 Kilometern verspricht der Mecklenburgischer Seen Radweg eine Menge Abwechslung. Das liegt auch daran, dass die Strecke nicht – wie der Name vermuten ließe – in Mecklenburg beginnt, sondern zunächst Teile von Niedersachsen durchquert. Wer möchte, kann von hier auch auf den Elbe Radweg wechseln oder sich der Ostseeküsten Radweg anschließen, um nur einige der kreuzenden Radwege zu nennen. Der Mecklenburgischer-Seen-Radweg von der Lüneburger Heide bis zur Ostseeinsel Usedom ist eine tolle Idee für einen Erlebnisurlaub mit dem Fahrrad.
Bereits der Startpunkt des Mecklenburgischen Seen Radwegs ist sehenswert. Lüneburg ist eine alte Hansestadt mit einer traumhaft schönen Innenstadt. Mancherorts wird der Ort sogar als ein einziges „Freilichtmuseum“ bezeichnet, was aber angesichts der jungen Bevölkerung (Lüneburg ist Universitätsstadt) nur in architektonischer Hinsicht gelten mag. Vor allem der Platz „Am Sande“ und die von hier abgehenden Straßen sind sehenswert. Zudem tragen Straßen so ungewöhnliche Namen wie „Auf dem Meere“ oder „Straße der reitenden Diener“. Ein regelrechtes „Muss“ stellt das Rathaus dar, das sich teilweise auf 1230 zurückdatieren lässt. Ebenfalls lohnenswert sind der Stintmarkt am Hafen sowie der alte Hafenkran an der Illmenau.
In Bleckede erreichen Sie die Elbe und kreuzen eine Reihe anderer Radwege. Sehenswert ist der Ort aufgrund des alten jüdischen Friedhofs sowie der vielen schönen Fachwerkhäuser. Für Naturfreunde lohnt ein Besuch im Biosphaerium Elbtalaue, das im alten Elbschloss der Stadt untergebracht ist.
Hitzacker liegt ebenfalls an der Elbe. Sie befinden sich nun im Wendland und damit einer sowohl landschaftlich als auch kulturell reizvollen Region. Direkt vor Ort existieren mehrere Museen, worunter die Kunsthalle Oktogon besondere Erwähnung verdient. Wer möchte, probiert ein Schlückchen des direkt im Ort angebauten Weines, der als Hidesacker Weinbergströpfchen durchaus Beliebtheit genießt.
Wenn Sie in Dömitz angekommen sind, befinden Sie sich bereits östlich der Elbe und damit in Mecklenburg. Bis zu den Mecklenburger Seen sind es noch ein paar Kilometer, doch dürfen Sie sich erst einmal auf eine geschlossen bebaute Altstadt mit jeder Menge Fachwerkarchitektur freuen. Zudem war Dömitz lange Zeit eine Festung, von der sich immer noch Überreste besichtigen lassen. Ein regelrechter Gigant ist oder besser: war die Eisenbahnbrücke Dömitz mit ehemals fast einem Kilometer Länge von der noch Rest zu sehen sind.
Radtour auf dem Mecklenburger Seen Radweg in Norddeutschland und Lust auf einen Abstecher nach Versailles? Keine Sorge: wir kommen nicht vom Weg ab, sondern meinen das „Versailles des Nordens“. Das Schloss Ludwigslust umfasst ein regelrechtes Ensemble gut erhaltener Bauten aus der Epoche des Barock. Im Innenraum bildet der „Goldene Saal“ das Zentrum doch auch Spritzenhaus, Waschhaus und der riesige Schlosspark verdienen Aufmerksamkeit. Noblesse obligue.
Parchim am Mecklenburger Seen Radweg gehört zwar noch nicht zur Mecklenburger Seenplatte, weist aber mit dem Wockersee bereits einen See in der Innenstadt auf. Wobei der Ort trotz seiner geringen Größe von rund 18.000 Einwohnern gleich zwei Zentren zu bieten hat. Rund um St. Georgen aus dem 13. Jahrhundert erstreckt sich die Altstadt, während die Neustadt um die St. Marienkirche aus dem 14. Jahrhundert) gebaut wurde. Diese Unterschiede zeigen sich auch architektonisch, wobei sowohl die Fachwerkbauten als auch die neuen Bauten des berühmtberüchtigten Architekten Paul Schultze-Naumburgs erwähnenswert sind.
Endlich angekommen. In Plau am See trägt der Mecklenburgische Seen Radweg seinen Namen erstmals mit Fug und Recht. Auch hier dürfen Sie sich auf einen uralten Stadtkern freuen und vor allem die Haustüren stammen oftmals noch aus frühen Jahren. Wer sich für Industriearchitektur interessiert, wird die Schleusen oder auch die Hubbrücke besichtigen, doch eignet sich Plau am See natürlich auch wegen der umgebenden Natur und der anerkannt heilsamen Luft für eine kurze Verschnaufpause.
Röbel nennt sich selbst eine „bunte Stadt“ und ist in der Tat vielfältig. Der Ort liegt direkt an der Müritz und wuchert geradezu mit vielfarbigen Fachwerkhäusern. Das inoffizielle Wahrzeichen ist die Gallerieholländermühle, die exponiert auf dem Burgberg steht. Abschließend lohnt sich ein Blick auf und in die Fachwerksynagoge, die heute Ausstellungen beherbergt.
Wohlgemerkt: die Städte rund um die Müritz sind sicherlich sehenswert. Rund um die 100 Seen der Region befinden sich aber oft noch echte Urwälder. Oder ein fast 1000-jährige Eiche mit neuneinhalb Meter Stammesumfang in der Nähe des Gliensees. Den berühmten Baum erreichen Sie, wenn Sie von Röbel rund fünf Kilometer nach Westen fahren.
Waren ist das Zentrum der Müritzregion und eignet sich wunderbar für Einkäufe oder auch nur, um zu flanieren. Die Kirche St. Georgen stammt aus dem 14. Jahrhundert und kündet vom hohen Alter der Stadt. Es vor wenigen Jahren eröffnete das Müritzeum mit dem größten Süßwasseraquarium für einheimische Fische in Deutschland. Beim Bummeln könnte sich zudem ein Blick auf den Hafen mit seinen alten Speichergebäuden lohnen.
Mirow ist Teil der so genannten „Mecklenburgischen Kleinseenplatte“. Bekannt ist der Ort vor allem aufgrund der Schlossinsel mit einem schönen Barockschloss und einer Reihe umgebender Gebäude. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zur Liebesinsel mit dem Grabmal des letzten Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz.
Wustrow am Mecklenburgeischen Seen Radweg gehört genau genommen zum Amt Mirow, hat aber mit dem Jugendstil - Jagdschloss Sankt Hubertus ein spannendes Bauwerk zu bieten. In direkter Umgebung befinden sich der Rätzsee, der Gobenowsee, der Krummer Woklowsee, der Labussee, der Kleine Pälitzsee, der Klenzsee, der Plätlinsee und der Peetschsee und geben eindrucksvoll Zeugnis davon, weshalb die Landschaft „Seenplatte“ heißt.
Fachwerkhäuser? Die suchen Sie in Neustrelitz vergeblich. Der Ort wurde 1733, also im Zeitalter des Barock, regelrecht am Reißbrett geplant. Bis heute sind eine Fülle barocker Bauwerke erhalten geblieben und verleihen der Stadt ein besonderes Ambiente. Besonders rund um das Residenzviertel präsentiert sich der Ort von seiner prachtvollen Seite, was aber auch für den Schlosspark mit den vielen Tempeln und Statuen gelten kann.
Blankensee ist wieder deutlich älter, was sich unter anderem an der Feldsteinkirche von Anfang des 15. Jahrhunderts ablesen lässt. Auf dem Weg zur Wanzkaer Mühle erklimmen Sie einen Hügel von 86 Meter Höhe und überblicken die gesamte Region. Naturinteressierte finden unweit des ehemalige Zisterzienser - Klostes Wanzka auch noch jede Menge Wacholderpflanzen und eine Heidelandschaft.
Neubrandenburg liegt am Tollensee und ist mit rund 63.000 Einwohnern eines der Zentren der Region und am Mecklenburger Seen Radweg. Herausragend ist die Stadtbefestigung aus dem Mittelalter, die noch vollständig erhalten ist. 2,3 Kilometer Länge und bis zu sieben Meter Höhe finden sich sonst im Backsteinbau nirgends auf der Welt. Damit einher gehen die gut erhaltenen Stadttore und Wiekhäuser. In der Altstadt befinden sich dann alte Kirchen wie St. Marien aus dem 13. Jahrhundert und viele Museen.
In Schönbeck endet die Mecklenburger Seenplatte und Sie nähern sich der Ostsee. Zu sehen gibt es eine alte Dorfkirche und das Herrenhaus Rattey aus dem 19. Jahrhundert. Zudem handelt es sich bei Schönbeck um Deutschlands nördlichsten offiziellen Weinort.
Ueckermünde liegt am Stettiner Haff und damit an der Ostsee. Freuen Sie sich vor allem auf die Marienkirche mit ihren schönen Altar aus dem späten 18. Jahrhundert und eine gut erhaltene Altstadt mitsamt Hafenanlagen. Wem die einheimische Tierwelt bislang nicht ausreichte, der besucht den Tierpark Ueckermünde mit Löwen, Affen und Kängurus, um nur einige der rund 100 Tierarten zu nennen.
Anklam ist vor allem als Geburtsort Otto Lilienthals bekannt, dem ein eigenes Museum gewidmet wurde. Auch hier begegnet Ihnen ein gut erhaltenes altes Stadtbild mit vielen Türmen aus dem 15. Jahrhundert sowie der alten Marienkirche.
Stolpe liegt bereits auf der Insel Usedom und ebenfalls am Stettiner Haff. Das Schloss stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert und wird mancherorts auch „nur“ als Herrenhaus bezeichnet. Heute befinden sich hier eine Gastronomie und es finden regelmäßige Ausstellungen statt.
In Ahlbeck begegnet Ihnen schließlich die mondäne Bäderarchitektur der Drei-Kaiser-Bäder. Gemeinsam mit dem polnischen Swinemünde wurde die längste Strandpromenade Europas geschaffen. Sehenswert und gleichsam unübersehbar ist die Seebrücke, die 280 Meter ins Meer und aus der Epoche des Jugendstils stammt. Wer Lust hat, erholt sich in der Ostsee- Therme bevor es auf die letzten Etappen geht.
Zinnowitz ist ein Ostseebad, das – ähnlich wie die benachbarten Orte – mit alten Villen und einer Seebrücke aufwartet. Nur die wenigsten Menschen wissen, dass es sich hier mit 1.917 Stunden jährlich um den sonnenreichsten Ort Deutschlands handelt. Gutes Wetter ist also (fast) garantiert.
In Wolgast endet der Mecklenburgigsche Seen Radweg. Der Ort gilt als „Tor nach Usedom“ und liegt zu einem Teil sogar auf der Insel. Geprägt wird die Stadt durch den Peenestrom und die vielen alten Fachwerkhäuser. Spannend ist ein Blick auf die Peenebrücke, die aufgrund ihrer Farbgebung auch das „blaue Wunder“ genannt wird.
Bilder Mecklenburger Seen Radreise
Unser Tipp:
Nehmen Sie sich Zeit für die historischen Seebäder oder kombinieren Sie Ihre Radreise mit einer Schiffstour oder einer Etappe per Bahn.
Auf einer Gesamtlänge von rund 600 Kilometern führt der Mecklenburgische Seen Radweg abseits des Straßenverkehrs entlang von Flüssen und Seen und durch herrliche Naturschutzgebiete mit einzigartiger Natur und vielen Sehenswürdigkeiten.
Hotels und Pensionen am Mecklenburgischen Seen Radweg