Der Haseltal Radweg ist ein echter Geheimtipp für alle, die Thüringen auf zwei Rädern entdecken möchten. Auf rund 36 Kilometern verbindet er den berühmten Rennsteig Radweg bei Oberhof mit dem idyllischen Werratal Radweg. Die Strecke bietet abwechslungsreiche Natur, charmante Orte und ein komfortables Streckenprofil mit überwiegend Gefälle – ideal für eine entspannte Radtour mit vielen Genussmomenten.
Der offizielle Beginn des Haseltal Radwegs liegt am Rondell in Oberhof, in unmittelbarer Nähe zum Rennsteiggarten. Hier treffen sich verschiedene Rad- und Wanderwege, sodass sich der Haseltal Radweg perfekt in eine längere Radtour durch den Thüringer Wald einfügt. Die Lage am Rennsteig ist ideal, um den Tag mit einem kleinen Abstecher in den bekannten Gebirgsgarten zu beginnen, wo alpine und mitteldeutsche Gebirgspflanzen blühen.
Schon auf den ersten Metern lässt sich erahnen, dass dieser Radweg etwas Besonderes ist: frische Waldluft, das sanfte Rauschen des Windes in den Fichten und ein erster Blick auf die Höhen des Thüringer Waldes.
Vom Rondell führt der Weg sanft bergab ins Lubenbachtal. Dieser Abschnitt ist ein Genuss – das Tal ist dicht bewaldet, und der Radweg folgt dem plätschernden Lubenbach, der sich in kleinen Kaskaden seinen Weg bahnt. Im Frühling blühen hier Buschwindröschen und Schlüsselblumen, im Herbst leuchtet das Laub in allen Gold- und Rottönen.
Bald erreicht man Zella-Mehlis, eine Stadt mit langer Tradition im Wintersport und in der Waffenherstellung. Hier lohnt sich ein kurzer Halt – etwa im Meeresaquarium, das mit seiner tropischen Unterwasserwelt einen spannenden Kontrast zur Thüringer Berglandschaft bietet.
Hinter Zella-Mehlis führt der Haseltal Radweg weiter in Richtung Suhl, das als „Waffenstadt“ und Tor zum Thüringer Wald bekannt ist. Der Radweg passiert dabei die Stadtteile Aue 1 und Aue 2, bevor er in Suhl-Heinrichs eintrifft.
Suhl selbst ist ein interessanter Zwischenstopp: Das Waffenmuseum zeigt nicht nur historische Exponate, sondern auch spannende Einblicke in die Handwerkskunst vergangener Jahrhunderte. Wer eher Kulinarisches sucht, kann in einem der Cafés und Gasthäuser die berühmten Thüringer Klöße probieren.
Hinter Suhl beginnt der wohl idyllischste Abschnitt des Haseltal Radwegs. Die Route folgt nun eng dem Fluss Hasel, der dem Radweg seinen Namen gibt. Hier spürt man die Ruhe und den Charme des ländlichen Thüringens: weite Wiesen, kleine Gehöfte, Fachwerkhäuser und Obstgärten.
Nach Dillstädt führt der Radweg weiter nach Rohr, das besonders für seine spätromanische Klosterkirche bekannt ist. Wer sich für Architektur interessiert, sollte hier unbedingt einen Stopp einplanen. Der Blick auf die Kirche mit dem markanten Turm ist schon von Weitem ein echter Blickfang.
Die letzten Kilometer des Haseltal Radwegs führen durch Ellingshausen und Einhausen, zwei kleine Orte, die mit ihrer ruhigen Atmosphäre und den von Streuobstwiesen gesäumten Straßen punkten. Hier ist das Gefälle sanft, die Landschaft öffnet sich, und bald erreicht man den Punkt, an dem die Hasel in die Werra mündet.
Am Zielpunkt trifft der Radweg direkt auf den Werratal Radweg, der weitere Möglichkeiten für ausgedehnte Radtouren bietet, etwa flussaufwärts Richtung Hildburghausen oder flussabwärts in Richtung Bad Salzungen.
Das Besondere am Haseltal Radweg: Mit nur rund 77 Höhenmetern bergauf, aber rund 610 Höhenmetern bergab ist die Strecke besonders angenehm zu fahren. Vom Start in Oberhof geht es fast kontinuierlich bergab, was sie ideal für Familien, Genussradler und entspannte Tagestouren macht.
Der Haseltal Radweg ist nicht nur eine Verbindung zweier bekannter Radwege, sondern ein echtes Naturerlebnis. Unterwegs wechseln sich dichte Wälder, sanfte Wiesen, enge Flusstäler und kleine Ortschaften ab. Der Fluss Hasel begleitet den Radler erst ab Suhl – mal ruhig dahinplätschernd, mal lebhafter über kleine Steine springend.
Besonders schön sind die Abschnitte im Frühling, wenn die Obstbäume blühen, oder im Herbst, wenn die Hügel in leuchtenden Farben erstrahlen.
Praktische Tipps für die Tour
Der Haseltal Radweg ist eine gelungene Kombination aus Natur, Kultur und entspanntem Radfahren. Die Verbindung vom Höhenzug des Thüringer Waldes bis ins Tal der Werra macht ihn zu einer abwechslungsreichen Tagestour, die sich perfekt mit anderen Radrouten kombinieren lässt. Wer eine Strecke sucht, die landschaftlich reizvoll, technisch einfach und voller schöner Zwischenstopps ist, wird hier fündig.